Mona Wappler

Gesamtprojektleiterin des Industrial Data Space Projekts

Die Wirtschaftswissenschaftlerin als Hüterin der Daten

Wobei Mona Wappler ins Schwärmen kommt? Daten. Damit Industrie 4.0 kein Traum bleibt, vernetzt sie Produktion, Information und Kommunikation. 

Industrie 4.0, die Vernetzung von industrieller Produktion mit moderner Informations- und Kommunikationstechnik, das gilt als eines der wichtigsten Entwicklungsfelder für starke und zukunftsorientiere Industrie-Unternehmen. Doch ohne Menschen wie Mona Wappler würden sich Unternehmen auf diesem Feld schnell festfahren. „Ich möchte einen Beitrag zur Digitalisierung von thyssenkrupp leisten“, sagt die Wirtschaftswissenschaftlerin. Sie trägt dazu bei, dass das Unternehmen nach und nach eine der wichtigsten Fähigkeiten des neuen Informationszeitalters erlernt: gewonnene Daten auf die richtige Art und Weise mit den richtigen Akteuren auszutauschen.

Als Gesamtprojektleiterin des Industrial Data Space Projekts bei thyssenkrupp weiß Wappler: Wer die Hoheit über seine Daten verliert, verliert auch die Digitalisierung. Der Industrial Data Space (IDS) soll einerseits den sicheren Datenaustausch zwischen Unternehmen gewährleisten und andererseits deren Datensouveränität sicherstellen. Wer sich im IDS austauscht, kann genau definieren, welcher Partner welche seiner Daten benutzen darf und wie lange die Nutzung erlaubt ist. Die Entwicklung eines Standards für den sicheren und souveränen Datenaustausch wird durch das IDS Forschungsprojekt und den gleichnamigen Anwenderverein vorangetrieben. Zwölf Fraunhofer Institute und mehr als 70 Firmen – darunter thyssenkrupp – wirken daran mit.

Es ist eine Herausforderung, bei der Mona Wappler ihre Ausdauer, ihre Lernbereitschaft und ihr analytisches Geschick zu Gute kommen. Denn jetzt geht es darum, den IDS mit echten Projekten zu testen, beispielsweise um den Transport von Stahl und die Logistik am Werk in Duisburg effizienter zu gestalten. Dank eines neuen Informationssystems, das Lkws und Werk vernetzt, wird die Position der Laster alle zehn Minuten erfasst, die Ankunftszeit in Duisburg berechnet und den verspäteten Fahrzeugen automatisiert ein neuer Be- oder Entladetermin vorgeschlagen. Ausgetauscht werden diese Informationen über den IDS.

„Derzeit stecken wir noch in der Pilotierung des Projekts, analysieren erste Ergebnisse und verarbeiten Gelerntes“, so Wappler. Die ersten Resultate und das Feedback der Logistikunternehmen seien vielversprechend. Lob für das Projekt gibt es auch von Reinhold Achatz, Technologiechef von thyssenkrupp und Vorsitzender der Industrial Data Space Association. „Unsere Anwendung ist nur ein erstes Beispiel für die Möglichkeiten des Industrial Data Space“, so Achatz. „Viele Anwendungen von weiteren Unternehmen werden folgen, und zwar sehr schnell.“